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Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

Heute mit Till Kolbe im Interview.

Wieder einmal wurden im Clarion Hotel in Kristiansand  im Süden Norwegens Flipperbegeisterte begrüßt. 4 Tage Flipperturniere mit netten Leuten und in einem sehr schönen Hotel. Mit Leidenschaft und guter Hilfe der gesamten Flippergemeinschaft in Norwegen wurde wieder eine der größten Flipperveranstaltungen in Norwegen veranstaltet.

Heiko: „Lieber Till. Danke, dass du dir die Zeit nimmst und uns einen Einblick in deine Flipper-Welt gibst. Du hast mit mir meinen ersten Flipper gekauft  und mich dabei beraten. Aber ich möchte dich nicht selber vorstellen. Stelle dich doch selber kurz vor, wer du bist, was du machst und wie du die Liebe zu den Vierbeinern gespürt hast.“

Till: „Lieber Heiko, Danke für die zugewandte Einleitung. Als Dorf-Kind des Großraums Wolfsburg gab es in meiner Jugend viel Rad-, Auto- und Busfahren um irgendetwas neben dem Dorffußball zu erleben… und dann war da unser neuer Fußball-Trainer, der doch glatt einen Bally Playboy (1978) im Keller stehen hatte. An dem haben sein Sohn und ich uns regelrechte Schlachten geliefert. Der lief dann irgendwann nicht mehr. Nach langer Pause ergab sich dann eine günstige Gelegenheit in den 90ern mit meinem Schul-/Studienkumpel gemeinsam einen Sorcerer zu ergattern. Dieser sorgte in meiner WG dann für ca. 1,5 Jahre viel Spaß sowie den ersten Respekt vor Wartung und Reparatur. Erst in 2014 war es dann soweit, dass ein T2 vollständig ins Familieneigentum wechselte. Danach nahm das Hobby durch umfangreiche regionale Unterstützung seinen Lauf! 🤣“

Heiko: „Die regionale Dichte an Pinheads ist in der Region38 wirklich spitze. Das stimmt. Dort sind einige schon weitaus vor uns aktiv gewesen und infiziert vom Flippertum. Was fasziniert dich neben der Jagd nach Punkten an den Flipper-Automaten und konntest du schon einige neue Flipper-Begeisterte motivieren?“

KPO Motto-Shirt

Till mit seiner Frau am Ende des Cardgames

Till: „Es ist die Abwechslung im Spiel durch die verschiedenen Modelle, Programme und nicht zuletzt die dadurch anspruchsvollen Schüsse. Du musst Dich immer wieder anpassen. Da ist immer wieder die Herausforderung… selbst Spiele am selben Gerät geraten Dir unterschiedliche gut oder schlecht. Genau das ist es, was viele Gäste bei uns begeistert. Kommt dann auch noch die i.d.R. schnelle Lernkurve hinzu, sind schnell sogar ganz skeptische ‚pinfiziert‘… und einige brauchen dann – in Ausnahmefällen ganz schnell – Unterstützung bei der Anschaffung eines eigenen Geräts. Da kann ich dann häufig nicht ‚Nein‘ sagen. 😉“

Heiko: „Du machst es möglich, dass andere auch in den Genuss des Flipperns kommen. Deine Bereitschaft und dein Engagement ist hier wirklich enorm sowie auch sehr zeitintensiv. Und du nimmst auch größere Strecken gerne auf dich, wie die Reise nach Norwegen. Erzähl mal, wie war die Ankunft in Kristiansand und wie war dein erster Eindruck am ersten Tag vor Ort?“

Till: „Kristiansand ist hervorragend von Hirtshals, Dänemark, mit der Fähre aus erreichbar. Das Clarion Hotel Ernst liegt auch nur Minuten vom Anleger entfernt. Theoretisch ist für die Puristen in der Stadt sogar alles zu Fuß zu machen. Wir, meine Frau und ich, haben das Auto mitgenommen und sind nach dem Turnier noch in die schönen Schären gefahren. Das Turnier fand im Untergeschoss statt und bot neben rund 60 Flippern auch einige Arcade-Games sowie ausreichend Platz zum Sitzen & Schnacken. Als dann zusätzlich zu Venom und Foo-Fighters auch noch der neue Jaws vom Stern-Händler Ole aufgebaut wurde, war klar, dass es ein sehr kurzweiliges Wochenende werden würde.“

Heiko: „Deine Stimme nach zu urteilen, hattest du direkt Lust auf mehr 😉 Wie ging es vor Ort weiter und wie lief es für dich?“

Till: „Eingestiegen beim ‚Early Bird‘-Turnier am Freitag morgen bekam ich bei der Planung der Tage schnell das Gefühl, das die Skandinavier auch viel Wert auf möglichst effiziente Zeitausplanung legen… so ähnlich wie z.B. die Pinball Olympics. Abends gab es als Abschluss des 1. Tages dann gleich noch das Stern Army Event mit Amazing Race als Modus im Finale. Am Samstag dann die Hauptrunde des Main Turniers, das mich nach 20 Runden Group Matchplay mit knapp 100 Teilnehmern dann doch ganz schön geschlaucht hat. Glücklich, für das 32er-Playoff qualifiziert zu sein und das erst am Sonntag spielen zu dürfen, schlief ich früh ein, aber leider nicht lange durch. Die Nervosität legte sich zum Glück noch irgendwie beim Frühstück, so dass ich einen ziemlich guten Start in den vier Spielen der ersten Runde hinlegen konnte. Als ich in der Auslosung für das Halbfinale den ersten Flipper sah, war mir klar, dass es hier im Herzen Skandinaviens eine ganz harte Schlacht werden würde: Wiking!“

Die Schären in Kristiansand

Heiko: „Ich kann mir vorstellen, dass solch ein Tag mit über 20 Spielen nicht spurlos an dir vorüber gehen. Ich kenne nur wenige, die gerne noch mehr Spielen wollen 😉 Wie war es denn Drumherum auf der KPO. Wie war die Organisation der Veranstaltung, welche Highlights gab es für dich?“

Till: „Nebenbei lief das Card Game mit zusätzlichem Geldeinsatz auf vier auf einer Kombi-Karte gewählten Flippern sowie zwei Highscore-Geräte mit Münzeinwurf und 50% Ausschüttung an den Grand Champion. Einer der beiden letztgenannten, der NBA Fastbreak, hatte das linke Target am Eingang der mittleren Rampe direkt auf das Slam-Tilt-Pendel gelegt… eine echte Höllenmaschine. Die Organisation lief insgesamt gut durch. Der Stream hat auch einige interessante Battles eingefangen. Launige, leider nach meinem Geschmack zu wenige und teilweise zu kurze Ansagen der lockeren Norweger runden doch ein sehr gelungenes Bild der Veranstaltung ab. Persönliches Highlight bleibt auf jeden Fall der 5. Platz im Main und die erstaunlich entspannt-offene Art der Wikinger! 😉“

Heiko: „Gratulation zu dieser Platzierung, da hat sich das Frühstück am Sonntag nochmal gelohnt, um deinen Akku aufzuladen. Lass uns von Norwegen wieder in unsere Region springen. Worauf freust du dich in diesem Jahr und planst du auch etwas größeres, um den Flipper als Kulturgut ins Rampenlicht zu stellen“?

Till: „Als nächstes freue ich mich auf die GPA-Convention mit den ganzen Pinheads in Gronau, auf ein paar Spiele, Fachsimpeleien, Jokes und angenehm zugewandte Gespräche über ein paar schöne Tage mit Freunden und Familie in geselliger Atmosphäre. Genau diese Wohlfühl-Atmo ist es, die ich immer wieder im Rahmen dieses Hobbys auch für andere erzeugen möchte. Dafür tue ich schon einiges im Kleinen. Von den größeren Ziele träume ich ein bisschen und arbeite in kleinen Schritten daraufhin… wir können später gerne von der gemeinsam regional ausgebauten Community und hoffentlich einer neuen Location in Norddeutschland berichten!“

Heiko: „Danke für das Appetit-Häppchen. Das klingt auf jeden Fall sehr spannend. Genügend Helferlein gibt es ja in der Region 😉 Zwei Fragen habe ich noch: In der römischen Mythologie gibt es verschiedene Götter: Für die Jagd ist es beispielsweise Diana. Welchen Namen würdest du der Flipper-Göttin geben und wenn du einen Wunsch frei hättest, den sie dir erfüllen würde: Welcher wäre das?“

Till: „Die Flipper-Göttin heißt für mich ganz klar Manda Loriana… 😉 Wäre mein Wunsch ein neues Gerät hieße dies wahrscheinlich Elton John. Aber irgendwie ist der größte Wunsch in der Tat, den Anfang für den Aufbau einer coolen Location hier in der Region 38 zu finden.“

Heiko: „Leider konnte ich Loriana nicht direkt erreichen. Aber auf der Convention wird es vielleicht einen Elton John Pinball geben, an dem du flippern kannst. Auch ich freue mich riesig auf die Convention und Gronau und auf die erste Limo mit dir auf der gemeinsamen Anreise.“

Till: „Ich mich auch. Danke dir für das angenehme Interview“