GPA fragt nach: Lukas

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Die GPA fragt nach: Der GPA Kinderbeauftragte

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Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

Heute mit Vater Jens und Sohn Steven im Interview.

In der Flipperszene ist es keine Seltenheit, dass Vater und Kind ein gemeinsames Hobby haben, zusammen auf Punktejagd gehen, sich über neue Flipper freuen und gemeinsam Veranstaltungen besuchen. Und dann machen beide mehr als nur mit. Warum der Superheld Dr. Steven Strange den Kinderbeauftragten in seinen Bann zieht, erfahrt ihr im Interview.

Ihr seid auch ein Eltern-Kind-Gespann und wollt euch aktiv in die Flipper-Community einbringen? Dann meldet euch bei uns und sprecht uns direkt an. Wir freuen uns auf euch. Traut euch 🙂 Oder habt ihr Ideen, wie wir die Jugend noch besser einbinden können? Dann lasst es uns wissen, wir freuen uns über jedes Feedback.

Heiko: „Lieber Steven, bitte stell dich kurz vor. Wie alt bist du, wer ist dein Lieblingsheld und was machst du sonst noch gerne, wenn du nicht gerade Flipper spielst?“

Steven: „Hallo Heiko, ich bin Steven, 11 Jahre alt, gehe bald in die 6 Klasse des Gymnasiums. Ich mag die Marvelhelden sehr gern vor allem Hulk und Dr. STEVEN Strange. Wenn ich nicht gerade am Flippern bin spiele ich Schlagzeug, kicke gern Fußball und zocke gern Videospiele.“

Heiko: „Du machst wirklich viel, das ist super! Aber eine Frage zu Dr. Strange. Hat er es dir angetan wegen des gleichen Vornamens oder warum magst du ihn so gerne?“

Steven: „Natürlich auch wegen des Namens und weil er zaubern kann. Aber der Name macht es einfach :-)“

Quelle: Marvell

Heiko: „Und was genau findest du am Flippern so gut, warum machst du es dir so viel Spaß?“

Steven: „Mir gefällt das jeder Flipper anders ist und man immer neue Aufgaben hat. Ich Flipper auch lieber zu mehreren als allein.“

Heiko: „Da geht es mir ähnlich. Gemeinsam Flippern macht viel Spaß. Jetzt kennen wir deinen Superhelden. Wenn du deinen Vater beschreiben musst mit einem Superheld, welchen würdest du dann nehmen und warum?“

Steven: „Er kann wütend werden! Manchmal wegen mir 😉 Deswegen wie Hulk.“

Heiko: „Hallo Jens, schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Steven hat dich ja schon ein bisschen beschrieben 😉 Aber kannst du dich bitte kurz vorstellen? Wer bist du, woher kommst du, wann hast du mit dem Flippern angefangen und was war dein erster Flipper?“

Jens: „Moin, ich bin Jens der Papa von Steven. Bin 48 Jahre alt und komme aus Helmstedt. Das liegt zwischen Braunschweig und Magdeburg. Angefangen mit der Flipperei hat es schon früh mit 8 Jahren. Da stand ein Laser Cue im Vereinsheim vom Schrebergarten. Später habe ich aktiv Gekegelt und an den Turnierwochenenden standen immer Flipper in den Kegelstuben.“

Heiko: „In den 90ern sind viele Flipper aus den öffentlichen Ausstellungen verschwunden. Wie war die Zeit für dich? Wie ging es danach weiter?“

Jens: „Als Kind und Jugendlicher wollte ich immer einen Flipper haben. Dann habe ich 1998 im Sonntagsanzeiger gelesen, dass ein Whirlwind und ein The Adams Family Flipper verkauft werden. Dann habe ich das Konto gecheckt und bin losgefahren und habe den Adams Family gekauf. Leider musste ich den Flipper später wieder verkaufen. Anfang 2000 gab es dann andere Themen in meinem Leben wie Motorradfahren und Treffen mit der alten Clique. Aber das Thema Flippern hat mich nie los gelassen. Irgendwann wollte ich aber wieder einen Pin haben. Meine Frau hat dann gesagt: „Spare und kauf dir einen“ Jetzt steht bei uns im Wohnzimmer neben dem Kicker ein Virtual-Pin mit über 200 Spielen.“

Heiko: „Und wie fühlt sich der V-Pin an?“

Jens: „Die Programmierung der Spiele ist hier wichtig. Einige sind sehr gut programmiert. Und unser V-Pin hat einen neuen Shaker. Beim Spiel Terminator2 geht der Motor an, wenn die Kanone geladen wird. Das macht richtig Spaß. Der V-Pin kann schon viel, ersetzt allerdings kein richtigen Flipper. um Üben und Regelkunde ist es aber eine gute Alternative.“

Heiko: „Ich habe euch schon öfter bei PU in Bünde beim Turnier gesehen und so sind wir über die Spiele und vor allem die Gespräche drumherum in Kontakt gekommen. Wie lange spielst du jetzt wieder aktiv und was war dein bisheriges Highlight?

Jens: „Aktiv Turniere spiele ich seit Sommer 2022 und im Herbst 22 bin ich der Multiball Liga in Langwedel beigetreten. Highlights sind schwierig weil jedes Event was besonderes hatte. Aber das erste Turnier in Fulda war schon was besonderes. Genauso wie die diesjährige Con wo ich mit Steven zusammen gespielt und im Helferteam war.“

Heiko: „Wie sieht es bei dir zu Hause in der Region Helmstedt mit den Flippern aus? Ist da viel los?“

Jens: „Es ist eine richtige Einöde in unserer Gegend. Wir müssen immer weit fahren. Es wäre schon cool, wenn es hier in der Nähe etwas gäbe.“

Steven auf der GPO 2024 in Gronau

Heiko: „Ich finde es toll, dass ihr die weiten Wege auf euch nehmt, um zu Flippern. Wie in diesem Jahr zur GPO nach Gronau. Lass uns darüber reden. Was hat dir an der letzten GPO gefallen und was sollten wir deiner Meinung nach besser machen? Und wo würdest du uns unterstützen?“

Jens: „Gut gefallen hat mir, dass es auch ein Rahmenprogramm gab. Das könnte man aber noch besser in Szene setzen. Ich glaube, viele wussten es nicht oder haben es verpasst. Ich bin flexibel in der Unterstützung, wie auch in diesem Jahr.“

Heiko: „Das ist richtig. Das können wir besser machen. Wir können uns bei der nächsten Convention dazu einmal zusammensetzen und auch die Community fragen, was sie sich als Rahmenprogramm wünscht. ich bin gespannt, was wir dazu bekommen. Nun zu dir, Steven. Was war dein Highlight beim letzten GPO?“

Steven: „Ich durfte dem GPA-Team helfen. Als Scorekeeper im Classic-Bereich und ich habe geschaut, ob die Gäste Hilfe brauchen. Vor allem bei den Kindern. Daraus ist dann der Kinderbeauftragte entstanden.“

Heiko: „Das fanden wir als GPA-Team wirklich super. Das hast du super gemacht und nicht nur das. Du hast auch die Kinder beim Kinder-Turnier gefragt, was sie sich wünschen und das fleißig aufgenommen, obwohl du selber gespielt hast. Das ist Einsatz. Was wünschen sich die Kids denn für das nächste Mal und was fanden sie gut?“

Steven: „Ein Bereich für Kinder und Jugendliche mit Flippern die einfache Regeln haben und nicht von Erwachsenen besetzt sind. Für Kinder, die noch nicht so alt sind, ist es immer schlecht, wenn sie zwischen allen anderen etwas lernen müssen. Gerade wenn sie zum ersten Mal spielen. Vorher im Kinderbereich zu zeigen, wie es funktioniert, wäre gut. Toll fanden sie auch, dass alle etwas bekommen haben und jeder eine Medaille bekommen hat.“

Heiko:“Eine Flipperstunde für Kinder wäre also eine gute Sache auf der Con?“

Steven: „Ja, genau. Manche Kinder trauen sich nicht, andere anzusprechen. Das würde ich gerne in einem Kinderbereich machen.“

Heiko: „Jetzt bist du offiziell die Kinderbeauftragte der GPA und bei den nächsten Veranstaltungen unser Botschafter zwischen den Kindern und Jugendlichen und dem GPA-Team. Hast du einen Wunsch?“

Steven: „Vielleicht ein Plakat oder Flyer am Eingang, damit die Kinder und Jugendlichen wissen, dass sie mich fragen können. Ein Helfer-T-Shirt in einer anderen Farbe als Rot für mich.“

Heiko: „Das bekommen wir hin! Und eine Frage an euch beide, habt ihr ein gemeinsames Ziel, das ihr zusammen erreichen wollt?“

Jens und Steven: „Die Mama noch überreden zu können einen 2ten Flipper ins Wohnzimmer zu stellen. Ansonsten solang es geht dieses Hobby gemeinsam zu bestreiten.“

Heiko: „Ich drücke euch dazu kräftig die Daumen! Ich hoffe, wir sehen uns Ende Oktober auf der Herbst-Meisterschaft der GPA?“

Jens: „Dieser Termin ist schon eingeplant und wir freuen uns schon. Danke für das Interview und die Gelegenheit uns dem Hobby und der GPA näher zu bringen.“

Heiko: „Danke, dass ihr uns einen Einblick in eure Flipperwelt gegeben habt und danke für die Tipps für die nächste Convention im Frühjahr. Wir sehen uns spätestens in Bad Salzuflen zur Herbst-Meisterschaft der GPA. Dieses Event kündigen wir in der nächsten Woche an“

 

Informationen zu dem Interview:

Zum Schluss noch ein digitales Geschenk für Steven!

Wir hoffen, dass dein Zauber auch im nächsten Jahr weitergeht und das feurige Portal weiter wächst!


Die GPA fragt nach der deutschen Meisterin 2023

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Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

Heute mit Amy Ziegenhagen im Interview.

Amy hat die German Pinball Open 2023 in Zossen gewonnen und ist damit amtierende Deutsche Meisterin im Flippern. Ich habe sie interviewt, um mehr über die GPO2023 zu erfahren, was sie sonst noch in der Flipperszene bewegt und ob sie ihren Titel verteidigen wird… Am Ende findet ihr noch weitere Links zum Interview, sowie das komplette Finale als Video von Amy und Daniel.

Heiko: „Hallo Amy. Du bist in der Flipperszene bekannt wie eh und je und die erste deutsche Flippermeisterin. Wie war es für dich auf der GPO in Zossen im letzten Jahr und vor allem danach? Konntest du dich von den ganzen Medienanfragen gut erholen oder hielt sich das in Grenzen?

Amy: „Hey Heiko, ich habe die GPO 2023, auch unabhängig von meinem Sieg dort, sehr positiv in Erinnerung. Ich hatte super viel Spaß und habe viele Leute seit langem mal wiedergesehen, was mich sehr gefreut hat. Außerdem hatte ich die Möglichkeit Flipper zu spielen, zu denen ich sonst keinen Zugang habe. Die Zeit danach war natürlich super aufregend. Ich habe ein paar Interviews gegeben, was sehr ungewohnt, aber auch sehr cool war. Vor Allem kannten mich aber plötzlich noch mehr Leute und ich wurde auf den Turnieren von vielen Leuten auf die GPO angesprochen, was dann wieder dazu geführt hat, dass ich noch mehr tolle Menschen kennengelernt habe.“

Heiko: „Wie du sagst, hast du schon an vielen weiteren Turnieren teilgenommen. Was war bisher dein persönliches Highlight und warum?“

Amy: „Es gibt mittlerweile so viele Highlights ehrlich gesagt, aber der Sieg der deutschen Meisterschaft und des Frauen Turniers in London sind auf jeden Fall ganz Oben. Ansonsten sind es viel mehr die Leute, die die Turniere zu einem Ereignis machen, das mir im Kopf bleibt. Wenn ich bspw. an die EPC 2023 denke, war es ein Highlight für mich mit so vielen internationalen Top-Spielern spielen zu können wie noch nie.“

Heiko: „Lass uns kurz über das Frauenturnier in London sprechen. Du hast dort die Bühne gerockt. Wie ist dein Eindruck von der Insel? Wie ist die Flipperszene dort organisiert? Gibt es etwas, was dir gefallen hat, was du bei uns vermisst?“

Amy: „Also ich persönlich fand London wie auch das Turnier dort super. Letztes Jahr war mein zweites Jahr, in dem ich in London mitgespielt habe und Neil (Neil McRae – Orga UK Open) hat es geschafft das Turnier im Vergleich zu 2022 noch mehr zu verbessern und größer zu gestalten. Das war sehr beeindruckend. Da ich erst zwei Mal dort war, kann ich nicht besonders viel zur Flipperszene dort sagen außer, dass die Community sehr offen ist und die Menschen unglaublich unterstützend und freundlich. Im Vergleich zu den Turnieren bei uns war die Stimmung auf den Turnieren kompetitiver, vermutlich durch die Preisgelder und das Niveau der Teilnehmer. Eine Sache die mir dort sehr gut gefallen hat, war das alle Turniere gestreamt wurden, wodurch man sich im Nachhinein nochmal alle Spiele anschauen konnte und auch Familie und Freunde die nicht live dabei sein konnten alles in dem Moment mitverfolgen konnten.“

Heiko: „Dir hat die Community in London gefallen und auch das Streaming. Das Streaming ist meiner Meinung nach wichtig. Dadurch haben wir die Möglichkeit, live dabei zu sein und mit zu fiebern und auch im Nachhinein alle Spiele anzuschauen. Das ist viel Aufwand und kostet viel Zeit. Apropos Zeit. Gibt es überhaupt Zeit sich auszutauschen, über die Flipperszene zu reden oder ist es nur eine Jagd nach Punkten?

Amy: „Auf Turnieren gibt es unzählige Möglichkeiten sich auszutauschen. Bei den meisten Turnierformaten hat man zwischen den einzelnen Runden längere Pausen, in denen man sich viel unterhalten kann. Ich bin generell der Meinung, dass die Menschen und die Gespräche auf den Turnieren eine genau so große Rolle wie das Flippern an sich spielen. Turniere sind die beste Möglichkeit sich an einem oder mehreren Tagen mit Menschen auszutauschen, die genau so verrückt sind wie man selbst und diese Leidenschaft teilen. Natürlich möchte man auch möglichst weit kommen, aber am Ende des Tages gönnt jeder jedem den Erfolg, vor allem weil man so gut wie jeden kennt und mit vielen sogar befreundet ist.“

Heiko: „Du hast es auf den Punkt gebracht. Viele sind verrückt, natürlich im positiven Sinne, und jeder geht seinem Hobby auf seine Weise nach. Du gehörst zur jungen und aufstrebenden nächsten Generation in der Flipper-Szene. Was ist Deiner Meinung nach in den nächsten Jahren in der Flipper-Szene wichtig, um noch mehr Leute zu begeistern und auf das Flippern aufmerksam zu machen?“

Amy: “ Die Frage ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Dadurch, dass jeder Flipper ein eigenes Layout und Regelwerk hat, ist es für nicht Flipper Spieler anfangs vermutlich ein sehr verwirrendes Hobby. Insbesondere wenn es um Turniere und die Streams geht, gibt es nun mal nicht das eine Regelwerk, das man erklärt und dann versteht jeder was los ist. Trotzdem denke ich, dass social Media der beste Weg ist die Menschen zu erreichen. Mittlerweile gibt es ja einige Youtube und Twitch Kanäle die die neusten Geräte vorstellen, spielen und vor Allem verständlich die wichtigsten Regeln erklären. Hier denke ich insbesondere an die Regel und Strategie Videos von Travis Murie. Er hat einerseits Tutorials die beim grundsätzlichen Regelverständnis helfen, aber auch tiefgreifende Strategie Videos für Turnierspieler. Solche Youtube Videos, Twitch Streams wie bspw. von Escher Lefkoff oder Podcasts wie Triple Drain (Travis Murie, Joel Engelberth und Tom Graf) oder Final Round (Jeff Teolis und Martin Robbins) sind in letzter Zeit immer mehr geworden und sind in meinen Augen super um neue Leute für das Flippern zu begeistern. Ich erinnere mich, selbst immer die Videos von Bowen Kerins geschaut zu haben, um die Regeln der Flipper zu lernen, was meine Begeisterung für das Flippern erst richtig entfacht hat. Daher ist es wichtig, die sozialen Medien weiter zu nutzen, um andere Altersgruppen und vor Allem Jugendliche zu erreichen.“

Heiko: „Gerade die jüngeren Altersgruppen können und werden aus meiner Sicht später relevant sein. Dazu muss die Jugendarbeit aktiv betrieben werden. Das wollen wir als GPA auch fördern. Allerdings ist es schwierig in Kontakt zu kommen, da es kaum noch Flipperautomaten in der freien Natur gibt und wir dafür auf Messen, Jugendförderzentren präsent sein müssen. Wie kommt denn der Flipper in deinem Umfeld an, haben Freunde von dir auch schon Flipper zu Hause?“

Amy: „Meine Freunde außerhalb der Flipper Community haben selbst keine Flipper zuhause, aber die meisten haben immer Spaß wenn sie bei mir zuhause spielen können. Wie du schon sagst, sind Flipper heutzutage schwierig im Alltag zu finden. Bei uns in Berlin gibt es einige Kneipen die noch Flipper haben, aber viel mehr Berührungspunkte gibt es dann nicht wirklich. Daher wussten viele meiner Freunde nicht, was ein Flipper ist oder haben noch nie einen in Echt gesehen. Umso größer war dann die Faszination, als sie das erste Mal bei mir zuhause waren und spielen konnte. Mittlerweile kennen alle meine Freunde Flipper und mit einigen kann ich auch Stunden mit Spielen verbringen.“

Heiko: „Das erlebe ich selbst, wenn ich Kollegen, Freunde und auch deren Kinder einlade. Alle stehen total auf das Flippern und sind von Anfang an begeistert. Was meinst du, wie wir die Jugendarbeit fördern können, damit die Jugendlichen weg von den Konsolen und Tablets wieder zum Flipper kommen und nicht wie beim Smartphone oder Tablet direkt versuchen, über die Flipper-Scheibe zu wischen?“

Amy: „Das Wichtigste ist es in meinen Augen, den Flipper für die Allgemeinheit zugänglicher zu machen. Es wäre ein Anfang Flipper an verschiedenen Orten wie bspw. Jugendeinrichtungen, Einkaufszentren oder Freizeitbereichen in Schulen oder Universitäten aufzustellen und für Jugendliche kostenlos oder günstig zugänglich zu machen.“

Heiko: „Das ist eine gute Idee. Vielleicht können wir das auch auf Jugendeinrichtungen ausweiten? Ich habe gehört, dass du neben deinem Lehramtsstudium auch in einer Jugend- und Freizeiteinrichtung aktiv bist und Jugendliche unterstützt? Was hältst du von einem kleinen Test und Turnier für Jugendliche direkt vor Ort? Die wissen doch sicher von deiner Leidenschaft für Flipperautomaten?“

Amy: „Die meisten wissen tatsächlich nicht, dass ich Flipper spiele, aber die Idee ist auf jeden Fall gut. Aktuell gibt es dort eine Tischtennisplatte, aber ein Flipper fehlt noch. Ich kann mir vorstellen, die Kinder wären auf jeden Fall super fasziniert von einem Flipper und würden großes Interesse daran zeigen und auch sicherlich an einem Kinder Turnier teilnehmen“

Heiko: „Dann wird es aber Zeit, dass sie das Entdecken. Meine Idee wäre, dass wir von der GPA solche Projekte nicht nur in deiner Nähe unterstützen. Vielleicht zieht es ja dann auch das eine oder andere Elternteil auf solchen Veranstaltungen an. Lass uns dazu auf der kommenden GPO philosophieren und Ideen sowie Gedanken dazu austauschen, wie wir sowas umsetzen könnten. Vielleicht sind wir mit der Idee ja nicht alleine und es gibt neben den vielen Vereinen auch Privatpersonen, die so etwas gerne umsetzen würden. Durch meine Erfahrung im Ehrenamt weiß ich, dass es staatliche Förderungen gibt, die für Jugendliche genutzt werden können. Vielleicht hilft uns das, langfristig etwas zu erreichen.

Amy: „Sehr gerne. Das klingt nach einem guten Plan. Ich könnte mir in Zukunft auch vorstellen solche Projekte zu unterstützen.“

Heiko: „Super, danke für deine Bereitschaft dafür. Lass uns zum Ende einmal auf die kommende GPO schauen. Du hast das Programm der GPO gesehen und warst schon auf einigen Conventions. Worauf freust du dich am meisten, wenn du dir das Programm der GPO in Gronau anschaust?“

Amy: „ Es gibt auf der diesjährigen GPO mehr Angebote und es wurden viele tolle neue Ideen umgesetzt. Besonders die verschiedenen Seminare finde ich sehr spannend und denke sie sind eine wunderbare Möglichkeit als Flipper Anfänger oder langjähriges Mitglied sein Wissen zu erweitern.“

Heiko: „Die Convention in diesem Jahr ist ein weiterer Meilenstein in der Öffentlichkeitsarbeit der GPA. Wir würden gerne wissen, was du dir wünscht, aus Sicher der jungen und heranwachsenden nächsten Generation in der Flipper-Szene?“

Amy: „Ich finde es wäre sehr spannend in Zukunft verschiedene Turnierformate auszuprobieren und vielleicht mal ein Round Robin oder Target Match Play Turnier einzubauen. Was auch besonders cool wäre, wäre es verschiedene Persönlichkeiten aus der Flipperszene einzuladen, wie bspw. Designer oder Artwork Künstler für die Flipper, die über sich und ihre Arbeit sprechen.“ 

Heiko: „Danke für deine Ideen und Anregungen und den informativen Einblick zu deinen bisherigen Turnieren. Wir sehen uns in Gronau und dann trinken wir beide eine große Limo zusammen. Die erste geht natürlich auf mich. (-;“

Amy: „Sehr gerne, ich freue mich drauf!“

Informationen zu dem Interview:


Die GPA fragt nach: KPO mit Till Kolbe

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Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

Heute mit Till Kolbe im Interview.

Wieder einmal wurden im Clarion Hotel in Kristiansand  im Süden Norwegens Flipperbegeisterte begrüßt. 4 Tage Flipperturniere mit netten Leuten und in einem sehr schönen Hotel. Mit Leidenschaft und guter Hilfe der gesamten Flippergemeinschaft in Norwegen wurde wieder eine der größten Flipperveranstaltungen in Norwegen veranstaltet.

Heiko: „Lieber Till. Danke, dass du dir die Zeit nimmst und uns einen Einblick in deine Flipper-Welt gibst. Du hast mit mir meinen ersten Flipper gekauft  und mich dabei beraten. Aber ich möchte dich nicht selber vorstellen. Stelle dich doch selber kurz vor, wer du bist, was du machst und wie du die Liebe zu den Vierbeinern gespürt hast.“

Till: „Lieber Heiko, Danke für die zugewandte Einleitung. Als Dorf-Kind des Großraums Wolfsburg gab es in meiner Jugend viel Rad-, Auto- und Busfahren um irgendetwas neben dem Dorffußball zu erleben… und dann war da unser neuer Fußball-Trainer, der doch glatt einen Bally Playboy (1978) im Keller stehen hatte. An dem haben sein Sohn und ich uns regelrechte Schlachten geliefert. Der lief dann irgendwann nicht mehr. Nach langer Pause ergab sich dann eine günstige Gelegenheit in den 90ern mit meinem Schul-/Studienkumpel gemeinsam einen Sorcerer zu ergattern. Dieser sorgte in meiner WG dann für ca. 1,5 Jahre viel Spaß sowie den ersten Respekt vor Wartung und Reparatur. Erst in 2014 war es dann soweit, dass ein T2 vollständig ins Familieneigentum wechselte. Danach nahm das Hobby durch umfangreiche regionale Unterstützung seinen Lauf! 🤣“

Heiko: „Die regionale Dichte an Pinheads ist in der Region38 wirklich spitze. Das stimmt. Dort sind einige schon weitaus vor uns aktiv gewesen und infiziert vom Flippertum. Was fasziniert dich neben der Jagd nach Punkten an den Flipper-Automaten und konntest du schon einige neue Flipper-Begeisterte motivieren?“

KPO Motto-Shirt

Till mit seiner Frau am Ende des Cardgames

Till: „Es ist die Abwechslung im Spiel durch die verschiedenen Modelle, Programme und nicht zuletzt die dadurch anspruchsvollen Schüsse. Du musst Dich immer wieder anpassen. Da ist immer wieder die Herausforderung… selbst Spiele am selben Gerät geraten Dir unterschiedliche gut oder schlecht. Genau das ist es, was viele Gäste bei uns begeistert. Kommt dann auch noch die i.d.R. schnelle Lernkurve hinzu, sind schnell sogar ganz skeptische ‚pinfiziert‘… und einige brauchen dann – in Ausnahmefällen ganz schnell – Unterstützung bei der Anschaffung eines eigenen Geräts. Da kann ich dann häufig nicht ‚Nein‘ sagen. 😉“

Heiko: „Du machst es möglich, dass andere auch in den Genuss des Flipperns kommen. Deine Bereitschaft und dein Engagement ist hier wirklich enorm sowie auch sehr zeitintensiv. Und du nimmst auch größere Strecken gerne auf dich, wie die Reise nach Norwegen. Erzähl mal, wie war die Ankunft in Kristiansand und wie war dein erster Eindruck am ersten Tag vor Ort?“

Till: „Kristiansand ist hervorragend von Hirtshals, Dänemark, mit der Fähre aus erreichbar. Das Clarion Hotel Ernst liegt auch nur Minuten vom Anleger entfernt. Theoretisch ist für die Puristen in der Stadt sogar alles zu Fuß zu machen. Wir, meine Frau und ich, haben das Auto mitgenommen und sind nach dem Turnier noch in die schönen Schären gefahren. Das Turnier fand im Untergeschoss statt und bot neben rund 60 Flippern auch einige Arcade-Games sowie ausreichend Platz zum Sitzen & Schnacken. Als dann zusätzlich zu Venom und Foo-Fighters auch noch der neue Jaws vom Stern-Händler Ole aufgebaut wurde, war klar, dass es ein sehr kurzweiliges Wochenende werden würde.“

Heiko: „Deine Stimme nach zu urteilen, hattest du direkt Lust auf mehr 😉 Wie ging es vor Ort weiter und wie lief es für dich?“

Till: „Eingestiegen beim ‚Early Bird‘-Turnier am Freitag morgen bekam ich bei der Planung der Tage schnell das Gefühl, das die Skandinavier auch viel Wert auf möglichst effiziente Zeitausplanung legen… so ähnlich wie z.B. die Pinball Olympics. Abends gab es als Abschluss des 1. Tages dann gleich noch das Stern Army Event mit Amazing Race als Modus im Finale. Am Samstag dann die Hauptrunde des Main Turniers, das mich nach 20 Runden Group Matchplay mit knapp 100 Teilnehmern dann doch ganz schön geschlaucht hat. Glücklich, für das 32er-Playoff qualifiziert zu sein und das erst am Sonntag spielen zu dürfen, schlief ich früh ein, aber leider nicht lange durch. Die Nervosität legte sich zum Glück noch irgendwie beim Frühstück, so dass ich einen ziemlich guten Start in den vier Spielen der ersten Runde hinlegen konnte. Als ich in der Auslosung für das Halbfinale den ersten Flipper sah, war mir klar, dass es hier im Herzen Skandinaviens eine ganz harte Schlacht werden würde: Wiking!“

Die Schären in Kristiansand

Heiko: „Ich kann mir vorstellen, dass solch ein Tag mit über 20 Spielen nicht spurlos an dir vorüber gehen. Ich kenne nur wenige, die gerne noch mehr Spielen wollen 😉 Wie war es denn Drumherum auf der KPO. Wie war die Organisation der Veranstaltung, welche Highlights gab es für dich?“

Till: „Nebenbei lief das Card Game mit zusätzlichem Geldeinsatz auf vier auf einer Kombi-Karte gewählten Flippern sowie zwei Highscore-Geräte mit Münzeinwurf und 50% Ausschüttung an den Grand Champion. Einer der beiden letztgenannten, der NBA Fastbreak, hatte das linke Target am Eingang der mittleren Rampe direkt auf das Slam-Tilt-Pendel gelegt… eine echte Höllenmaschine. Die Organisation lief insgesamt gut durch. Der Stream hat auch einige interessante Battles eingefangen. Launige, leider nach meinem Geschmack zu wenige und teilweise zu kurze Ansagen der lockeren Norweger runden doch ein sehr gelungenes Bild der Veranstaltung ab. Persönliches Highlight bleibt auf jeden Fall der 5. Platz im Main und die erstaunlich entspannt-offene Art der Wikinger! 😉“

Heiko: „Gratulation zu dieser Platzierung, da hat sich das Frühstück am Sonntag nochmal gelohnt, um deinen Akku aufzuladen. Lass uns von Norwegen wieder in unsere Region springen. Worauf freust du dich in diesem Jahr und planst du auch etwas größeres, um den Flipper als Kulturgut ins Rampenlicht zu stellen“?

Till: „Als nächstes freue ich mich auf die GPA-Convention mit den ganzen Pinheads in Gronau, auf ein paar Spiele, Fachsimpeleien, Jokes und angenehm zugewandte Gespräche über ein paar schöne Tage mit Freunden und Familie in geselliger Atmosphäre. Genau diese Wohlfühl-Atmo ist es, die ich immer wieder im Rahmen dieses Hobbys auch für andere erzeugen möchte. Dafür tue ich schon einiges im Kleinen. Von den größeren Ziele träume ich ein bisschen und arbeite in kleinen Schritten daraufhin… wir können später gerne von der gemeinsam regional ausgebauten Community und hoffentlich einer neuen Location in Norddeutschland berichten!“

Heiko: „Danke für das Appetit-Häppchen. Das klingt auf jeden Fall sehr spannend. Genügend Helferlein gibt es ja in der Region 😉 Zwei Fragen habe ich noch: In der römischen Mythologie gibt es verschiedene Götter: Für die Jagd ist es beispielsweise Diana. Welchen Namen würdest du der Flipper-Göttin geben und wenn du einen Wunsch frei hättest, den sie dir erfüllen würde: Welcher wäre das?“

Till: „Die Flipper-Göttin heißt für mich ganz klar Manda Loriana… 😉 Wäre mein Wunsch ein neues Gerät hieße dies wahrscheinlich Elton John. Aber irgendwie ist der größte Wunsch in der Tat, den Anfang für den Aufbau einer coolen Location hier in der Region 38 zu finden.“

Heiko: „Leider konnte ich Loriana nicht direkt erreichen. Aber auf der Convention wird es vielleicht einen Elton John Pinball geben, an dem du flippern kannst. Auch ich freue mich riesig auf die Convention und Gronau und auf die erste Limo mit dir auf der gemeinsamen Anreise.“

Till: „Ich mich auch. Danke dir für das angenehme Interview“


Die GPA fragt nach: The Last Dance in Fulda

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Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

The Last Dance in Fulda. Heute mit Tobias Wagemann im Interview.

Über viele Jahre war das Bulls&Balls in Fulda das Mekka für Flippersportinteressierte. Über die letzten Jahre hat sich dort ein Hotspot entwickelt, der Spieler und Spielerinnen aus der ganzen Welt magisch angezogen hat. Nun wird die Location in den nächsten Wochen verkauft und durch die übernehmende Firma anderweitig verwendet. Nächste Woche – beim Finale der German Championship Series – wird also zum letzten Tanz gebeten. Ich habe heute Tobias Wagemann zum Interview eingeladen, um mit ihm zusammen die Entwicklung der letzten Jahre Revue passieren zu lassen, die Highlights zu beleuchten und vielleicht einen kleinen Ausblick in die Zukunft zu erhaschen. Das Interview wurde von Heiko Hagedorn im Namen der GPA durchgeführt.

Tobias im heimischen Flipperland

Heiko: „Guten Morgen Tobias. Danke für deine Zeit für dieses Interview. Du bist in der Flipperszene bekannt wie ein bunter Hund. Allerdings möchten wir auch die Personen erreichen, die dich nicht kennen. Also: Wer du bist und wie du zum Flipperenthusiast geworden bist. Stell dich doch am besten einfach mal vor.“

Tobias: „Hallo Heiko. Mein Name ist Tobias und ich bin der Flipperei wieder verfallen seit etwa 2011. Damals noch „im Kleinen“ mit dem einen oder anderen Turnier hier und der Flipperliga da. Relativ schnell habe ich dann angefangen selbst Flipper zu sammeln, aufzuhübschen und auch wieder zu tauschen. Über die Jahre sind meine Turnierspielerambitionen weiter gestiegen, was mich zwischendurch auf Platz 3 in Deutschland und auf Platz 31 in der Weltrangliste gebracht hat. Mein Fokus hat sich dann aber mehr und mehr in Bereich Turnierorganisation verschoben. Waren es anfangs kleine Turniere – auch bei mir daheim – wurden die Veranstaltungen dann im Bulls&Balls von Jahr zu Jahr größer und umfangreicher.“

Heiko: „Das Engagement für die Turnierspieler ist wirklich enorm. Die Flipperei ist weltweit gut organisiert und durch Nico Wicke haben wir auch erfahren, dass es für ihn ein Sport ist. Siehst du das ähnlich? Es gibt in jedem Land einen Country Director, also ein Bindeglied zwischen der jeweiligen Flippercommunity eines Landes und dem Flipperverband aus Amerika. Was hat es damit auf sich, kannst du uns dazu mehr erzählen?“

Tobias: „Der Country Director hat vor vielen Jahren bei der Anmeldung von Turnieren unterstützt, Regelwerke aus Amerika im Forum übersetzt und offene Fragen aus dem Bereich der Gemeinschaft geklärt. Ich habe dies vor vielen Jahren von Martin Hotze übernommen und dann auf etwas andere Füße gestellt. Die Verantwortungen wurden mehr auf die Gemeinschaft gelenkt. Mit Erfolg! Wir haben viele Turnierleitungen, die den ganzen Ablauf planerisch völlig selbständig machen. Nach einer einjährigen Unterbrechung, in der mich Frank Goeltl wirklich hervorragend unterstützt und vertreten hat, teile ich mir nun die anfallenden Aufgaben mit Kim Danielmeier, der ja auch den Vorstand der GPA mit bestückt. Alle Abläufe haben mittlerweile einen sehr professionellen Charakter. Dies gilt sowohl bei der Turnierorga, aber auch bei den Spielerinnen und Spielern. Nicht wenige betreiben einen großen Aufwand, um dieses Hobby als Sport zu betreiben. Und das muss auch unser Bestreben sein: Diesen Flipper-Sport in die breite Masse der Bevölkerung bringen. Und wer mal in Fulda über 3 und mehr Tage geflippert hat, teilweise bis zu 15 Stunden täglich, der wird beipflichten, dass es ein Sport ist (lacht).

Heiko: „Machen wir einmal den Schwenk zu den Flipperturnieren. Wie hat sich das alles in den letzten Jahren entwickelt, auf welchem Stand stehen wir jetzt gerade und wie siehst du die Zukunft im Bereich der Turniere?“

Tobias: „Als ich damals anfing Turniere zu spielen, gab es pro Wochenende immer ein Turnier. Hat man nicht gut gespielt, war man schnell wieder raus und konnte nach Hause fahren. Das hat mich immer geärgert und ich habe angefangen die Turniere auszubauen. Erst einzelne Turniere über mehrere Tage, später sind wir dann angefangen und haben auch zwei Turniere pro Tag gespielt. Gemündet ist dies dann in den IFPA Pinball Olympics, wo wir über viereinhalb Tage 13 Turniere gespielt haben. Mit dabei natürlich das Midnight Madness, also ein Turnier nach dem letzten Turnier des Tages. Start war Mitternacht, Ende gegen sieben Uhr morgens. Das war für die ganz Harten (lacht). Aber auch Frauenturniere und Teamturniere haben nach und nach Einzug in die Flipperlandschaft gewonnen. Stand jetzt ist gerade: Wir leben in tollen Zeiten für Turnierspieler und – spielerinnen. Man kann bundesweit mehrere Wochenenden im Monat vollständig im Flippersport verbringen.“

Heiko: „Viele vermissen die „gute alte Zeit“, schwelgen in Erinnerungen und möchten fachsimpeln, Teile tauschen, Geräte reparieren und die Flipper der Öffentlichkeit zugänglich machen. Waren alle gleich glücklich mit dieser Entwicklung des Flippersports?“

Tobias: „Nein, natürlich nicht. Die Veränderung war ein sehr krasser Einschnitt in jahrelange Routinen in der Flippersportwelt. Aber wir haben schnell viele Anhänger gefunden. Unsere Turnierserien waren innerhalb von Sekunden ausgebucht, man musste echt schnell sein. Nach und nach haben andere Locations begonnen diese Serien auch in ähnlicher Form anzubieten. Dies hat sich schnell auf europäische Ebene ausgebreitet. Zum Schluss waren es dann auch tatsächlich die Amerikaner, die dieses System adaptiert und kopiert haben. Eine wirklich tolle Entwicklung.“

Heiko: „Viele, die neu in der Flipperszene ankommen, kennen nur wenige Turniere. Du sagtest, dass die Turniere mittlerweile über mehrere Tage gehen können. Der damit verbundene Aufwand würde mich an dieser Stelle interessieren. Was steckt dahinter?“

Volle Hütte beim HoHoHo

Tobias: „(lacht) Der Aufwand ist enorm und hier spreche ich für das Bulls&Balls. Dieser muss unterteilt werden in den Aufwand, den die Turnierleitung hat und den Aufwand, den die Menschen in der Location haben. Wir haben mittlerweile einen Standard erreicht, der kaum mehr zu toppen ist. Das Bulls&Balls bietet eine perfekte Mischung zwischen professionell geführten Turnieren, aber ist auch brillant im Bereich des „Drumherums“. Und vor Ort ist Matthias, Patrizia, Marvin plus Crew zuständig. Essen und Getränke müssen da sein, die Location blitzen, alle Geräte müssen turnierbereit sein; es müssen alle Gäste das Gefühl haben, dass sie ein einzigartiges Wochenende erleben. Für die Turnierleitung daheim geht der Rummel auch schon Monate vorher los. Es müssen Infos raus, die Turniere müssen angemeldet werden, Anmeldeportale müssen konfiguriert und gepflegt sein. Dann kommen die Anmeldungen, Geld wird eingesammelt und die angemeldeten Menschen werden in der Turniersoftware in die Turniere gepackt. Dann Pokale, Regelwerke ausarbeiten, Reden vorbereiten. Dann wird das Turnier, meist über mehrere Tage, durchgeführt. Und dann haben wir noch die Nachbereitung. Ergebnisse melden, die Gebühren an den amerikanischen Verband abführen. Die Liste ist natürlich unvollständig.

Heiko: „Der Aufwand eines Turniers, gekoppelt an eine mehrtägige Veranstaltung, der Con in Gronau, erlebe ich aktuell selber. Das ist intensive Arbeit und das passende Programm zu finden, bedürfen mehrere Helfer und ehrenamtliches Engagement. Ich könnte mir auch vorstellen, dass dafür eine Con-Truppe gebildet wird, die nur diese Aufgabe hat und eine Truppe, die sich nur um Turniere kümmert. Was hältst du von dieser Idee und könnte man den aktuellen Standard auch mit anderen Locations etablieren? Ich sehe weiterhin, dass auch bei deinem Turnier-Marathon ein großer Aufwand dahintersteckt. Sowas macht man nicht alleine oder?

Tobias: „Natürlich nicht. Anfangs war es vielleicht noch so, aber ohne Unterstützung geht es nicht. Mit Dina und Jim haben wir zwei Helfer, die nicht nur überall mit anpacken und unterstützen, sondern auch an allen Stellen optimieren. Dina leitet die Turniere mit und beide haben – so ganz nebenbei – auch noch eines der größten und besten Streaming-Equipments an Bord (mit JDL_Pinball). Dann sind da Kim, Margit und Andy, die sich um die Technik kümmern; dies im Vorfeld in langen Wochenendsessions und dann während des Turniers natürlich. Und dann haben wir mit Frank, Dirk, Alex und vielen anderen Unterstützung am Grill, an den Geräten, beim Erfassen von Ergebnissen oder bei der Leitung der Nebenturniere. Es ist eine kräftezehrende Teamleistung, die aber am Ende immer aufgeht, wenn wir bis zu 120 glückliche Gesichter am Sonntag wieder nach Hause schicken.

Die Idee mit einem Team, welches sich nur um die Cons kümmert, finde ich sehr charmant. Wir haben in den Reihen der GPA viele mit entsprechenden Erfahrungen, warum also nicht diese Kanäle weiter anzapfen? Und zum Thema Standards: Jeder Jeck tickt anders, jede Location ist von der Beschaffenheit anders. Einen Standard wird man nicht etablieren können, aber wir können gemeinsam individuelle Lösungen schaffen, mit denen die Spielerinnen und Spieler glücklich sind, die aber auch von den Menschen in den Vereinen bzw. Locations allgemein mitgegangen werden. Hierbei helfe ich nach wie vor sehr gerne.“

Heiko: „Jetzt geht nächste Woche eine Ära zu Ende. The Last Dance… Wie fühlt sich das an?“

Tobias: „Schlimm, wirklich. Über Jahre haben wir uns immer weiterentwickelt und langsam greifen viele Automatismen. Und nun muss das Bulls&Balls leider verkauft werden. Es geht damit tatsächlich was Großes zu Ende. Fulda ist mitten in Deutschland, aber auch mitten in Europa. Die Turnierserien haben Menschen aus der ganzen Welt angezogen. Wir haben zahlreiche Turnierserien erfunden und etabliert, wir haben aber auch im letzten Jahr die große Europameisterschaft (EPC) gerockt und nebenbei daraus einen 11-Tage-Flipper-Marathon gemacht. Dieser musste berufsbedingt ohne mich stattfinden, aber die Rückmeldungen dazu waren überragend. Es waren nahezu alle Topspieler der Welt da. Ich beende am Sonntag die Serie wirklich mit lauter weinenden Augen. Sowas wird es sicherlich kein zweites Mal geben.“

Heiko: „Ein gutes Beispiel für die Team-Arbeit, dass auch der Marathon trotz deiner Abwesenheit funktionierte. Das ist eine starke Leistung. Nun muss man wissen, dass bei den Turnieren auch um Weltranglistenpunkte gespielt wird. Je größer die Turniere, desto mehr Punkte gewinnen Spieler und Spielerinnen. Gewertet wird dies in der Weltrangliste, die vom amerikanischen Verband gestellt und gepflegt wird. Nun bricht die wohl größte Location in Europa weg. Wie kann man sich die Zukunft des Flippersports vorstellen?

Siegerehrung beim Hohoho

Tobias: „Mit einem Wort: rosig! In Amerika ist der Flipper als Sportgerät ganz anders dimensioniert. Wir konnten eine Zeit lang mithalten, weil unser neues System das der Amerikaner „überholt“ hat. Amerika hat aber schon lange aufgeschlossen und lässt solche Serien regelmäßig stattfinden. Die alten Kräfteverhältnisse sind also schon längst wieder hergestellt. Ich spreche jetzt nur für Deutschland: Es sieht hier richtig gut aus. Wir haben viele tolle Vereine, Museen, öffentliche Locations mit festen Öffnungszeiten und auch Händler, die regelmäßig tolle Turniere anbieten. Ein Messen auf nationaler Ebene ist also durchaus weiter möglich. Und wer weiß was in Zukunft weiter passiert. Bei der GPA tut sich ja auch einiges, was dafürspricht, dass es Nachfragen in diversen Bereichen gibt.“

Heiko: „Die letzte Veranstaltung steht dieses Wochenende bevor in Fulda und damit schließt das Mekka für Flippersportinteressierte. Wenn nun bei dir „die Lichter“ im Organisationsbereich ausgehen, wie machst du weiter?“

Tobias: „Ehrlich? Weiß ich noch nicht. Durch meine Familie mit bald schulpflichtigen Kindern, mit einem neuen Job, der mich sehr fordert und mit Haus, Hof, Freunden, Freizeit usw. sind die 24 Stunden pro Tag gut ausgefüllt. Ich verfolge aber natürlich, was weiter passiert. Auch die Entwicklung in der GPA sehe ich sehr positiv. Vielleicht wird dort mal jemand benötigt, der sich um die Planung und Durchführung der Turniere kümmert.“

Heiko: „Danke für das nette Interview, die vielen Informationen und den Einblick in die letzten Jahre und den Ausblick in die Zukunft. Eine Frage habe ich noch: Wann sehen wir uns wieder?“

Tobias: „Auf der GPO in Gronau natürlich!“

Heiko: „Darauf freue ich mich schon. Dann trinken wir beide zusammen eine große Limonade. Die erste geht auf mich. (-;

Tobias: „Falsch! Das erste Getränk geht immer auf Matthias.“


Die GPA fragt nach: Nico Wicke im Interview

ℹ️ 📰 🦸‍♂️

Neues aus der Rubrik „Die GPA fragt nach!“

Heute mit Nico Wicke im Interview.

Unser Vereinsmeister 2023 startet mit dem 1. Interview aus dieser Reihe.

GPA: „Moin Nico. Seit der Herbst Convention in Tschechien im wunderschönen Terra Technica ist einige Zeit vergangen. Wie fandest du die Location und die Veranstaltung?“

Nico: „Moin Heiko. Die Reise zur Terra Technica war zwar lang, aber es hat sich gelohnt und es war eine tolle Veranstaltung mit den Mitgliedern. Die Turniere waren gut organisiert, es gab verschiedene Spielmodi und der gesellige Teil kam nicht zu kurz“.

GPA: „Die Auswahl an Geräten und die Location sind einmalig. Ich hoffe, dass wir noch einmal dorthin fahren können. Vielleicht klappt es ja auch einmal als Zusatzveranstaltung der GPA. Seit wann flipperst du eigentlich und wie bist du dazu gekommen?“

Nico auf der Terra Technica in Tschechien.

Nico: „Bei meinem ersten Urlaub in Grömitz mit meinen Großeltern 1996 hat mir mein Opa, der selbst leidenschaftlich gerne Flipper gespielt hat, das Flippern beigebracht. Ich war sofort Feuer und Flamme und habe seitdem jede Gelegenheit zum Flippern genutzt. Da es aber leider immer weniger Flipper in der Öffentlichkeit gab, haben mir meine Eltern 2005 zu Weihnachten einen eigenen Flipper geschenkt. Darauf habe ich dann jeden Tag trainiert und bin immer besser geworden. 2009 habe ich dann die Flipperliga Göttingen kennengelernt und bin mit zu Turnieren gefahren.“

GPA: „Man könnte sagen, du hast es in den Genen. Mich würde interessieren, was dich am Flippern fasziniert?“

Nico: „Mich fasziniert am Flippern, dass es leicht zu lernen, aber schwer zu beherrschen ist. Jeder kann schnell eine Runde flippern und ein paar Punkte machen, aber erst nach ein paar Spielen versteht man, wie die Regeln funktionieren und wie man die meisten Punkte macht. Und jeder Flipper ist so verschieden wie du und ich. Jeder Flipper hat sein eigenes Thema mit passender Musik und Lichtshow, interessanten Regeln und Layout und wunderschönem Artwork.

GPA: „Wenn ich mir deine Historie auf der IFPA-Seite Nico Wicke [N W] ansehe, bist du sehr aktiv und reist für das Flippern schon einige Kilometer durch das Land, um an Turnieren teilzunehmen. Siehst du das als reines Hobby oder ist es für dich schon ein Sport?“

Nico: „Wenn ich an Turnieren teilnehme, dann hat das Ganze für mich schon einen sportlichen Charakter. Schließlich ist man bei Turnieren meist den ganzen Tag unterwegs und muss sehr konzentriert und diszipliniert sein, um am Ende als Sieger dazustehen. Aber der Spaß steht natürlich im Vordergrund.“

GPA: „Wenn du zurückblickst, was war für dich bisher das größte Highlight beim Flippern?“

Nico vor den heimischen Geräten.

Nico: „Das größte Highlight war für mich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Echzell 2014. Die Organisation, die Location, die Herausforderung gegen internationale Gegner anzutreten und am Ende den 4. Platz zu erreichen, haben das Turnier für mich unvergesslich gemacht.“

GPA: „Wirklich eine tolle Leistung! Ich hoffe, dass du noch einmal diese Chance bekommst! Wie lange bist du schon bei der GPA und warum? Und warum sollten noch mehr den Flipperverein unterstützen?“

Nico: „Ich bin seit 2010 in der GPA, weil der Verein wirklich schöne Flipper Conventions mit gut organisierten Turnieren veranstaltet und Leute zusammenbringt, die gerne flippern. Die GPA sollte von mehr Leuten unterstützt werden, damit der Verein das Thema Flipper wieder einer breiteren Masse zugänglich machen kann“.

GPA: „Wir würden uns über weiteren Zulauf, weitere Ideen, um neue Wege gehen zu können, sehr freuen. Jeder kann gerne auf uns zukommen. Wie sieht es bei dir aus, können alle GPA-Interessierten, neue Mitglieder und natürlich auch die alten Hasen dich auch direkt anschreiben?“

Nico: „Auf jeden Fall. Wenn ihr Fragen habt oder Tipps braucht, kommt zu mir.“

GPA: „Das freut mich. Also redet miteinander und untereinander. Eine Frage habe ich noch: Wann sehen wir uns wieder?“

Nico: „Auf der GPO in Gronau natürlich!“

GPA: „Darauf freue ich mich schon. Dann trinken wir beide zusammen eine große Limonade. Die erste geht auf mich. (-;“